Bereits bei der Begrüßung bekamen die Spielerinnen und Spieler das erste Lob. In Niedersachsen gehören die angereisten Kinder zu den Besten 64 von ca.4600 Gestarteten. In der jüngsten Klasse starteten Ben Ziesler und Dominik Blazek bei den Jungen, während Laura und Pia Maschler bei den Mädchen den Schläger zur Hand nahmen. Einziger Westerceller Teilnehmer bei den ältesten war Lennart Kruschewski.

Die Jungs legten los wie die Feuerwehr. Ihre ersten Spiele gewannen alle drei im Gleichschritt mit 3:0. Dabei triumphierte Blazek über Jonas Tammen, Ziesler über Elias Zilke und Kruschewski über Henrik Potts. Auch die zweiten Gruppenspiele gegen Melvin Twele (Blazek), Sean Kilian (Ziesler) und Farin Ziemer (Kruschewski). Da Blazek nur eine Dreiergruppe hatte, war sein Sieg gleichbedeutend mit dem Gruppensieg. Seine beiden kommenden Mannschaftskollegen standen ihm aber dann in nichts nach. Auch ihre dritten Gegner Till Holec (Ziesler) und Tom Rapp (Kruschewski) hatten die beiden jungen Westerceller in der Hand.

Auch die Zwillingschwestern begannen mit denselben Ergebnissen. In ihrem ersten Spielen unterlagen beide ihren Gegnerinnen Tamara Kargelmacher (Laura) und Emille Meyer (Pia) mit 1:3. Mit einem 3:0 von Pia Maschler über Lilli-Emma Nau und von Laura Maschler über Malin Brandes hielten sich beide die Tür zum Hauptfeld offen. Und auch ihr drittes Gruppenspiel konnten beide erfolgreich gestalten. Mit 2:1 Spielen und 7:4 Sätzen sollte man doch weiter sein - sollte… Während in Lauras Gruppe das 2:1 zu Platz 2 reichte, teilten sich in Pias Gruppe gleich drei Spielerinnen mit 2:1 Spielen und 7:4 Sätzen die ersten drei Plätze. Die Folge: Es mussten alle gespielten Bälle ausgezählt werden. Mit einer Balldifferenz von wurde die junge Westercellerin unglücklich Gruppendritte und wird im Endtableau nur auf dem geteilten Platz 9 geführt.

Während Pia bereits in der Gruppe Pech hatte, hatte Laura in der Hauptrunde Lospech. Im Viertelfinale traf sie bereits auf die spätere Siegerin Josephine Kiseljow aus Hannover. Nach drei schnellen Sätzen war das Spiel bereits gelaufen und Laura damit auf einem tollen 5.Platz.

Bei den Westerceller Jungs lief es dagegen besser. Blazek siegte gegen Michel Herla (Braunschweig) und Ziesler hielt Melvin Twele (Weser-Ems) mit in Schach. Aufgrund der guten Auslosung trafen beide nun noch nicht im Halbfinale aufeinander, sondern hatten die Möglichkeit ein reines Westerceller Finale herzustellen. Dabei mussten allerdings erst Siege über Dominik Schubert (Lüneburg) und Lennart Straube (Hannover) her. Blazek spielte super auf und konnte seinen Gegner mit 3:0 besiegen und feuerte einen riesen Jubelschrei nach dem letzten Punkt heraus. Ziesler hatte es deutlich schwerer. Nach verlorenem ersten Satz, sicherte er sich die beiden folgenden Sätze und ging mit 2:1 in Führung, Satz 4 holte sich allerdings wieder Straube. Der Entscheidungssatz begann knapp. Bis zum 5:5 konnte sich keiner der beiden Spieler absetzen. Mit 7:5 und 9:6 erspielte sich Ziesler dann doch ein kleines Polster und gab diese Führung nicht mehr aus der Hand. Damit war das reine Westerceller Finale in dieser Altersklasse perfekt.

In der höheren Altersklasse stellte sich Malte Boomhuis (Weser-Ems) Kruschewski in den Weg. Doch dieser blieb unbeeindruckt. Mit schickte er seinen Gegner wieder auf die Tribüne und zog ins Halbfinale ein. Dort wartete mit Joris Kasten der nächste Spieler aus dem Bezirk Weser-Ems. Doch auch in diesem Spiel zeigte Kruschewski, was er bereits gelernt hat. Mit einer eher unorthodoxen Spielweise des Mister 100% Rückhand, konnte sich auch der dritte männliche Westerceller für das Finale qualifizieren.

Beim Bundesentscheid gibt es im Vergleich zum Verbandsentscheid nur noch eine einzige Kategorie. Jeder Verband kann einen Teilnehmer und eine Teilnehmerin zum Bundesentscheid entsenden. Da allerdings zwei Konkurrenzen ausgespielt werden, hat der TTVN das Problem wie folgt gelöst: Die beiden Gewinner der Altersklassen spielen am Ende das Superfinale aus. Der Gewinner dieses Finals löst dann das Ticket zum Bundesfinale der MINIs. Diese Regelung bedeutete nun folgendes: Gewinnt Kruschewski sein Finale, fährt auf jeden Fall ein Westerceller zum Bundesentscheid.

Die beiden Kleinsten zeigten ein Wahnsinns Finalspiel. Geprägt von zahlreichen Rallys, Führungswechseln und Verlängerungen waren die Zuschauer beeindruckt von den beiden Linkshändern. Am Ende hatte Blazek mit 16:14 im 5.Satz die Nase nur hauchdünn vorne.

Und auch das andere Finale war nichts für Schwache Nerven. Kruschewskis Gegner Nick Dorian Ahrens (Hannover) spielte einen sehr sicheren Mix aus gehobenen und Spinbällen aus der Halbdistanz. In seinen vorherigen Partien kam er so nie in Bedrängnis ein Spiel zu verlieren. Doch der junge Westerceller agierte clever. Setzte im Spielverlauf immer wieder Akzente mit einem druckvollen Rückhandball, setzte aber auch immer öfter auf seinen Vorhandschuss. Als Kruschewski dann seinen Matchball zum -Sieg im 5.Satz nutze, war das Westerceller Superfinale perfekt und damit erstmals in der Vereinsgeschichte ein schwarz-gelber Vertreter beim Bundesentscheid. Nur wer?

Im Superfinale merkte man den beiden das lange Wochenende an. Nachdem beide am Samstag bereits beim Lachte-Cup aktiv waren, hatte das Superfinale nicht mehr die spielerische Klasse wie die vorangegangenen Spiel. Mit einem glatten 3:0 sicherte sich letzten Endes Kruschewski das Ticket für den Bundesentscheid vom 13.-15.06.2014 in Mühlhausen (Thüringen).

„So viele Teilnehmer/innen hatten wir bisher noch nie beim Verbandsentscheid und dann auch noch ein solches Abschneiden. Da man nicht betreuen durfte, konnte ich mich auf das Beobachten beschränken. Es war schön zu sehen, was die fünf bereits alles umsetzen konnten, hat mir aber auch gezeigt, woran wir die nächsten Monaten arbeiten müssen“, so Jugendwart Lukas Brinkop. „Aber ich bin stolz auf das, was diese fünf geleistet haben und hoffe noch viele weitere Erfolge mit ihnen miterleben zu dürfen.“